Die Wirtschaftsjunioren NRW und die Wirtschaftsjunioren Lippe luden im März in den Bahnhof Bad Salzuflen ein. In der inzwischen fünften Veranstaltung der beliebten MeetUp-Reihe drehte sich dieses Mal alles um das Thema „Innovative Arbeitszeitmodelle“.
Insgesamt folgten rund 45 Teilnehmer der Einladung und tauschten sich nach zwei spannenden Impulsvorträgen intensiv bei einem Imbiss aus. Zunächst zeigte Lasse Rheingans, Geschäftsführer des Unternehmens Rheingans Digital Enabler, Möglichkeiten auf, wie man „in fünf Stunden mehr schaffen kann“. 2017 hat er in seiner Agentur den Fünf-Stunden-Tag als innovatives Arbeitszeitmodell eingeführt und hiermit den „Chefsache-Award für Chancengleichheit“ sowie den „XING New Work Award“ gewonnen. Im Zuge der Umstellung setzte er den Fokus vorwiegend auf die Themen Digitalisierung und Kulturwandel. „Today-„ statt „To do-“ Listen führen mittlerweile dazu, dass die Anzahl der Burnouts in den verschiedenen Berufszweigen steigt. Dies zeigte Lasse Rheingans, dass eine Veränderung stattfinden muss. Die ständige Suche nach Lösungen, Mikro-Pausen, Zeitfresser und Ablenken würden dafür sorgen, dass von einem klassischen Acht-Stunden-Arbeitstag meist nur fünf Stunden effizient gearbeitet würde. Gemeinsam mit seinem Team fand er für seine Agentur spannende und effiziente Lösungsansätze, inzwischen werde deutlich fokussierter gearbeitet. Außerdem seien nahezu überflüssige Prozesse gestrichen oder verändert. Damit jedoch neben einer Fokusphase die sozialen Kompetenzen im Team beibehalten und sogar gestärkt werden könnten, müssten Team-Routinen erarbeitet und eingehalten werden.
Im zweiten Vortrag berichtete Sven Thurau, Geschäftsführer der AÜG Netzwerk Human Resources über das „flexible Unternehmen“. Nach seiner Reflexion verschiedener Arbeitszeitmodelle, welche in der Vergangenheit genutzt wurden, ging er zunächst auf die verschiedenen Bedürfnisgruppen wie Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen ein. Für jede Abteilung sowie Tochterfirma des Unternehmens habe man individuelle und flexible Arbeitszeitmodelle entwickelt, welche jede Bedürfnisgruppe berücksichtige. Dies führe im gesamten Unternehmen zu 25 verschiedenen Arbeitszeittypen. Als goldene Regel führe er den römischen Grundsatz „Quod Tibi Hoc Alteri“ („was für Dich, das auch für andere“) an, welcher Gegenseitigkeit voraussetze. Ein weiterer wichtiger Faktor sei insbesondere Empathie. Die Geschäftsorganisation habe sich von einer „Top Down“ auf eine Dienstleistungsstruktur verändert, sodass jede Abteilung in eigene Firmen aufgeteilt wurde.