Aus Challenges werden Chancen und der Landesverband der Wirtschaftsjunioren Nordrhein-Westfalen arbeitet trotz globaler Herausforderungen stetig an Ideen, um der jungen Wirtschaft im bevölkerungsreichsten Bundesland Gehör zu verschaffen. Mit dem Jahresmotto „Nachhaltig. Ressourcenschonend. Wirtschaften.“ hat Patrick Weiß eine klare Vision für sein Vorstandsjahr geschaffen. Wie die praktische Umsetzung für den Verband aussehen wird, haben Patrick und sein Stellvertreter Hicham El Founti im Interview verraten.


[Das Interview führte Jeannette Leuther]

Patrick, Für die Umsetzung Deines Jahresmottos hast Du Dir ein starkes Vorstandsteam 2024 zusammengestellt. Was zeichnet dieses Team im Besonderen aus?
[Patrick] Die Stärken unseres Vorstandsteams für 2024 liegen in seiner Vielfalt und seinem Engagement für das Jahresmotto „Nachhaltig. Ressourcenschonend. Wirtschaften.“. Jedes einzelne Mitglied bringt einzigartige Fähigkeiten und Perspektiven mit, die es uns ermöglichen, diese Vision erfolgreich umzusetzen.
Was unser Team dafür besonders auszeichnet, ist eine eingespielte Teamdynamik. Unsere Vorstandsmitglieder ergänzen sich nicht nur in Bezug auf ihre individuellen Fähigkeiten – sie arbeiten auch einfach hervorragend zusammen. Wir haben eine starke Teamkultur entwickelt, die von konstruktiver Zusammenarbeit und Effizienz geprägt ist. Diese gemeinsame Arbeitsweise ermöglicht es uns, unsere Ziele mit Entschlossenheit zu verfolgen und Hindernisse gemeinsam zu überwinden. Ich bin außerordentlich stolz auf unser Vorstandsteam für 2024. Gemeinsam werden wir unsere Vision vorantreiben und einen positiven Einfluss auf die junge Wirtschaft in unserer Region haben.

Gibt es besondere Stärken, die sich ergänzen?
[Patrick] Tatsächlich ist die Ergänzung der individuellen Stärken ein Kernmerkmal unseres Vorstandsteams. Bei der Zusammenstellung des Teams war es mir ein besonderes Anliegen, Personen für die Vorstandsarbeit zu motivieren, deren Fähigkeiten und Kompetenzen sich nicht nur ergänzen, sondern auch synergetisch wirken. Diese Diversität in den Fähigkeiten ermöglicht es uns, Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven anzugehen und innovative Lösungen zu finden. Darüber hinaus profitieren wir vom umfangreichen und vielfältigen Netzwerk unserer Vorstandsmitglieder, das weit über die Grenzen unseres Verbands hinausreicht. Dieses Netzwerk ist eine wertvolle Ressource, die uns dabei hilft, unsere Ziele effektiver und effizienter zu erreichen.

Vor welchen Herausforderungen steht die junge Wirtschaft im nächsten Jahr?
[Patrick] Die junge Wirtschaft steht zweifellos vor einer Fülle von Herausforderungen, die sich in der Tat wie eine Lawine anfühlen können. Die wirtschaftliche und politische Unsicherheit, der anhaltende Fachkräftemangel, rasche technologische Disruptionen und die wachsende regulatorische Komplexität sind allesamt komplexe Hindernisse auf unserem Weg. Doch gerade in diesen Herausforderungen liegen auch unsere Chancen verborgen.
Die junge Wirtschaft ist bekannt für ihre Agilität und Innovationskraft. Unsere Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, ist unser wertvollstes Gut. Ich kann nur jeden ermutigen: Lasst uns „laut“ sein, lasst uns voller Zuversicht und Entschlossenheit voranschreiten, denn nur so können wir eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft gestalten.

[Hicham] Die Herausforderungen lassen sich tatsächlich alle unter dem Begriff der „Zeitenwende“ bündeln. Die Wirtschaft steht vor einem Umbruch, der bisher von der Politik leider größtenteils verschlafen wurde. Dieser Umbruch steht auch der jungen Wirtschaft bevor. Wichtig ist dabei, uns in der Politik weiterhin für unsere Positionen einzusetzen. Ein gutes Beispiel ist eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – eines der Leitthemen für unseren Dialog mit der Politik im Jahr 2024.

Die vergangenen Jahre waren durch verschiedene und teils extreme Ereignisse geprägt. Eine weltweite Pandemie, ein Angriffskrieg auf europäischem Boden, explodierende Energiepreise und eine Inflation, die besonders junge Unternehmer/innen und Führungskräfte vor enorme Herausforderungen stellt. Nun sind die Wirtschaftsjunioren nicht nur Interessenverband, sondern auch eine soziale Gemeinschaft. Wie schafft man es, diese in Krisenzeiten zusammenzuhalten und für das Ehrenamt zu motivieren?
[Patrick] Tatsächlich haben uns die vergangenen Jahre mit extremen und herausfordernden Ereignissen konfrontiert, die sowohl die Wirtschaft als auch unsere Gesellschaft massiv beeinflusst haben. Doch gerade in solchen Zeiten wird unsere wahre Stärke als Wirtschaftsjuniorinnen und -junioren sichtbar: Wir sind nicht nur ein Interessenverband, sondern auch eine leidenschaftliche und hoch engagierte, soziale Gemeinschaft. In Krisenzeiten kommt es vor allem darauf an, als Team zusammenzuhalten und unsere Mitglieder weiterhin für das Ehrenamt zu motivieren. Diese Zeiten mögen herausfordernd sein, aber sie bieten uns ganz gewiss auch vielfältige Möglichkeiten, unsere Entschlossenheit und unseren Zusammenhalt zu zeigen.

[Hicham] Zusammenhalt entsteht durch Dialog. Wie Patrick bin auch ich fest davon überzeugt, dass der Dialog mit unseren Mitgliedskreisen eine übergeordnete Rolle spielt. Die Wirtschaftsjunior:innen auf Landes- und Bundesebene sowie im Weltverband JCI engagieren sich weltweit ehrenamtlich für die junge Wirtschaft – das schweißt zusammen und motiviert dazu, sich auch in Krisenzeiten ehrenamtlich zu engagieren.

Aber gibt es unter all diesen Herausforderungen nicht auch etwas, das sich als ganz große Chance für unseren Verband herausstellen könnte?
[Patrick] Die Herausforderungen mögen groß sein – das Engagement der Wirtschaftsjunior:innen sind sicher immer größer. Ich bin fest davon überzeugt, dass unser Verband eine außergewöhnliche Gemeinschaft ist, die in Krisenzeiten noch stärker zusammengewachsen ist – das haben auch unsere Gespräche mit den Kreissprecher:innen deutlich gezeigt. Unsere Motivation für das Ehrenamt wird nicht nachlassen, sondern sich weiter entfalten, und unsere Fähigkeit, Gutes zu bewirken, wird unbeirrt bleiben und uns bei der Überwindung aller Hürden begleiten.

Patrick, in unserer aktuellen JuniorNOTES-Ausgabe Dezember 2023 beleuchten wir unter anderem die Schwierigkeiten, Beruf mit Familie und Ehrenamt zu vereinbaren. Auch ohne Kinder ist der Spagat zwischen beruflichen, privaten und ehrenamtlichen Verpflichtungen ein besonders großer – wie wirst Du diesen Spagat in Deinem Amtsjahr meistern?
[Patrick] Die Vereinbarkeit von beruflichen, privaten und ehrenamtlichen Verpflichtungen stellt zweifellos eine komplexe Herausforderung dar, der ich mich in meinem Amtsjahr stellen werde. Ich sehe dies jedoch als eine bedeutsame Aufgabe, die ich mit größter Sorgfalt und Hingabe angehe. Das Gleichgewicht zwischen meinen beruflichen Verpflichtungen und meinem ehrenamtlichen Engagement zu halten, ohne dabei die Zeit für meine Familie zu vernachlässigen, erfordert präzise Balance. Ich strebe danach, meinen beruflichen Aufgaben auf höchstem Niveau gerecht zu werden, während ich gleichzeitig die wertvolle Zeit mit meiner Familie pflege. Mein Engagement im Ehrenamt ist mir ebenso wichtig, denn es erlaubt mir, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Dabei bin ich besonders dankbar für das tiefe Verständnis und die Unterstützung meiner Partnerin. Ihre unerschütterliche Unterstützung und ihr Mitgefühl sind entscheidend für das Gelingen dieses Spagats. Die offene Kommunikation mit ihr, meinem Arbeitgeber und meinen Kolleginnen und Kollegen im Ehrenamt ist essenziell, um eine harmonische Balance zu finden und zu gewährleisten, dass alle Beteiligten meine Verpflichtungen verstehen und wir gemeinsam die bestmöglichen Lösungen erarbeiten können.

Hicham, Du wirst neben Deiner Stellvertretung im neuen Jahr auch weiterhin das Ressort Politik im Landesvorstand betreuen. Wie wirst Du die Jahresthemen 2024 an die (landes-)politischen Entscheidungsträger:innen herantragen?
[Hicham] Wie bereits erwähnt, wird das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ eine große Rolle spielen. Wir konnten bereits 2023 unsere Positionen zum Thema „Fach- und Arbeitskräftemangel“ erfolgreich an die Landes- und Bundespolitik herantragen. Aktuell erarbeiten mit den Kreisen bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Mai ein politisches Positionspapier der Wirtschaftsjunioren NRW. Dieses Papier wird nicht nur unsere Wünsche und Forderungen an die Landespolitik beinhalten, sondern auch als Leitfaden für unsere Mitgliedskreise dienen. Politisch sind wir in unseren Positionen breit aufgestellt. Von Transformation über Nachhaltigkeit bis hin zu Digitalisierung und Bürokratieabbau ist alles dabei.

Patrick, wie siehst Du die Zukunft unseres Verbands? Werden Veränderungen in der Ausrichtung notwendig sein?
[Patrick] Ich sehe die Zukunft unseres Verbands optimistisch und voller Möglichkeiten. Die sich ständig verändernde Welt bringt neue Herausforderungen mit sich, aber auch Chancen für Wachstum und Innovation. Es ist unerlässlich, dass wir offen für Veränderungen in unserer Ausrichtung bleiben, um relevant und effektiv zu sein. Das hat die Vergangenheit gezeigt, das wird auch in Zukunft so sein. Unsere Priorität wird sein, die Bedürfnisse unserer Mitglieder im Auge zu behalten und darauf zu reagieren. Dies kann bedeuten, dass wir unsere Strategie anpassen müssen, um aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig ist es wichtig, unseren Kernwerten treu zu bleiben und die Mission unseres Verbands zu stärken.

Bitte verratet uns zum Schluss, worauf sich unsere Mitglieder im neuen Jahr besonders freuen dürfen!
[Patrick] Unsere Mitglieder können sich auf eine spannende und bereichernde Zeit freuen, die voller vielfältiger Möglichkeiten und Aktivitäten steckt. Wir haben einiges in Planung, das sowohl in beruflicher als auch in persönlicher Hinsicht wertvoll sein wird. Unser Ziel ist es, ein Jahr zu schaffen, das von Erfolg, Wachstum und gemeinsamen Erlebnissen geprägt ist. Ein Highlight im neuen Jahr wird eine Reihe an Veranstaltungen sein, die sich auf aktuelle und zukunftsweisende Themen wie Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz konzentrieren werden. Diese Events bieten unseren Mitgliedern nicht nur wertvolle Einblicke, sondern auch die Gelegenheit, sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen und ihre Kenntnisse zu vertiefen. Zudem werden wir unsere Rolle als Stimme der jungen Wirtschaft in der Politik intensivieren. Wir planen, unsere Positionen klar und deutlich zu vertreten, um sicherzustellen, dass die Interessen und Perspektiven unserer Mitglieder auf politischer Ebene Gehör finden. Auch der direkte Austausch mit unseren Mitgliedern unserer 26 Juniorenkreise ist uns ein wichtiges Anliegen. Daher folgt zum Schluss mein Aufruf an alle: Kommt auf uns zu und ladet uns zu euren Veranstaltungen ein. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit euch Neues zu erleben und zu lernen!

[Hicham] Ich möchte noch nicht zu viel verraten, jedoch kann ich schon heute eines voraussagen: Politisch wird es für uns alle ein aufregendes Jahr werden. Wir haben intensive Gespräche und vielfältige Diskussionen mit politischen Entscheidungsträger:innen in Bund und Land geplant. Darauf freue ich mich schon sehr.


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