Die Tätigkeiten im Haushalt, die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen – statistisch gesehen verwenden Frauen durchschnittlich 43,8 Prozent mehr Zeit pro Tag für unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Diese Diskrepanz wird als „Gender Care Gap“ bezeichnet und wirkt sich nicht nur auf die Alterssicherung von Frauen aus, sondern auch auf ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.
Die Aktivisten Sascha Verlan und Almut Schnerring haben den 29. Februar als Aktionstag ins Leben gerufen – ein in drei von vier Jahren unsichtbarer Tag, der symbolisieren soll, wie die zusätzliche Arbeitslast meist ohne Beachtung übergangen wird. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit anderen engagierten Personen und Gruppen auf die Ungleichverteilung von Sorgearbeit aufmerksam zu machen.
Neue Arbeitswelten, alte Rollenklischees
Laut Angaben des Bundesfamilienministeriums widmen Frauen sich in der Woche durchschnittlich knapp 30 Stunden der Fürsorge für andere, während Männer nur 21 Stunden pro Woche dafür aufwenden. Dadurch entsteht täglich eine Differenz von 77 Minuten. Frauen erhalten dafür in der Regel kein Geld oder keine finanzielle Ausgleichsleistung, was ihnen gleichzeitig weniger Zeit für bezahlte Arbeit oder Erholung lässt. Die Folge: Frauen verdienen im Laufe ihrer Berufstätigkeit weniger und beziehen dementsprechend eine niedrigere Rente.
In „heterosexuellen Paarhaushalten mit Kindern“, wie das Bundesfamilienministerium klassische Familien nennt, ist die Diskrepanz besonders stark ausgeprägt: „Während Väter mehr Erwerbsarbeit leisten als Männer ohne Kinder, erbringen insbesondere Mütter kleiner Kinder weniger Erwerbsarbeit als Frauen ohne Kinder im Haushalt“, so die kürzlich veröffentlichte Zeitverwendungsstudie. An diesem Modell hat sich in den letzten zehn Jahren wenig geändert.
Auch wir haben das Thema in unserem Magazin JuniorNOTES aus der Perspektive junger Unternehmer:innen und Führungskräfte beleuchtet.
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