Die junge Generation aus Wirtschaft und Politik kam am 29. Januar zum ersten „Tag der jungen Wirtschaft“ zusammen. Zu Gast waren junge Führungskräfte von Weltmarktführern im deutschen Mittelstand. Sie trafen im Berliner PalaisPopulaire die neue Generation politischer Entscheidungsträger, wie SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Eingeladen zur Veranstaltung hatte der Bundesverband der Wirtschaftsjunioren Deutschland.
Eröffnet wurde die Hybrid-Veranstaltung in Berlin von der neuen WJD-Bundesvorsitzenden Denise Schutzmann, WJD-Bundesgeschäftsführerin Laura Jorde und DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Die Familienunternehmerin Schurzmann warb bei den Anwesenden Politikvertretern für einen gemeinsamen Austausch und warnte davor, den Aufbruch nach der Corona-Pandemie mit einem Bürokratiestau zu schwächen:
„Beziehen Sie die junge Wirtschaft ein – für eine praxisnahe und zukunftssichere Gesetzgebung. Fast die Hälfte der Unternehmen unserer Mitglieder hat im Umgang mit der Corona-Krise neue Geschäftsfelder erschlossen. Die junge Generation bietet ein großes Innovationspotential. Was uns ausbremst, sind analoge und bürokratische Verwaltungsprozesse.“
188 Tonnen Papier – Bürokratielast zum Abreißen
Im PalaisPopulaire präsentierten die Wirtschaftsjunioren die drei Meter hohe Attrappe eines erdrückenden Papierberges. Darauf der Schriftzug: „188 Tonnen Papier – Bürokratielast zum Abreißen“. Die Aktion der Wirtschaftsjunioren ist ein Alarmsignal in Anbetracht der Digitalisierungsdefizite der deutschen Verwaltung. Und sie richtet einen Handlungsappell an die Politik: Die Wirtschaftsjunioren fordern, dass Unternehmensgründungen in Deutschland digital und maximal 48 Stunden möglich sein müssen. Dass dies keine Träumerei ist, zeigt das Beispiel Estland: Hier dauert eine Gründung 18 Minuten – digital.
SPD-Generalsekretär Kühnert kommentierte im Gespräch mit der WJD-Bundesvorsitzenden Denise Schurzmann: „Das, was bei der Digitalisierung getan werden muss, ist keine Raketenphysik mehr. Wir brauchen einen handlungsfähigen Staat, der zügig in der Lage ist, zu handeln. Eines der großen Themen in diesem Jahr ist die Planungsbeschleunigung. In Kommunen wollen wir mit Genehmigungsfiktionen arbeiten. Das ist eine wichtige Sache in Regionen, wo sich die Anträge stapeln.
Moderne Hybrid-Konferenz diskutiert Zukunftsthemen
Als Gastrednerinnen und -redner kamen beim Tag der jungen Wirtschaft alle Generationen zu Wort: Von der 19-jährigen Pressesprecherin der Fridays-for-Future Bewegung, Clara Duvigneau, bis zur erfahrenen Ökonomin und Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Monika Schnitzer. Sie alle betonten die wichtige Rolle der jungen Unternehmergeneration bei Antworten auf wichtige Zukunftsfragen wie die Transformation zu nachhaltiger Wirtschaft, New Work und Digitalisierung.
Mehr als tausend junge Unternehmerinnen und Unternehmer schalteten sich zum Tag der jungen Wirtschaft bundesweit im Live-Stream dem Event hinzu. Sie brachten sich online in das interaktive, hybride Format ein. Und traten dabei mit den Gästen im Berliner PalaisPopulaire in den Austausch – in Zoom-Breakouts, Online-Boards und Live-Umfragen. Beim Tag der jungen Wirtschaft wurde nicht nur über die Zukunft geredet. Die junge Generation geht bei der digitalen Transformation voran.
Ein Video-Mitschnitt der Veranstaltung kann im YouTube-Kanal der Wirtschaftsjunioren Deutschland abgerufen werden. Ebenso auf www.tagderjungenwirtschaft.de.
Text: Jan Schafft (WJ Deutschland)
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